Wie geht es mit dem neuen US-Präsident weiter? Erst mal abwarten, was passiert und dann investieren? Das ist sind Fragen, die die meisten Anleger derzeit umtreiben. Und sie lenken den Blick auf ein zentrales Thema, mit dem sich Anleger auch abseits jeglichen Polit-Donners beschäftigen müssen: Wann ist der beste Einstiegszeitpunkt? Um es gleich vorwegzunehmen: Den gibt es nicht.
Beim Investieren stehen grundsätzlich zwei Strategien zur Auswahl: die Einmalanlage und der Sparplan. Beide Methoden bieten Vor- und Nachteile, je nach den individuellen finanziellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem aktuellen Marktumfeld. Auf den Punkt gebracht, lässt sich sagen: Die Einmalanlage bringt in der Regel höhere Renditen, während der Sparplan mit dem geringeren Risiko punktet. Da sich die Investitionen über einen längeren Zeitraum erstrecken, werden sowohl hohe als auch niedrige Kurse mitgenommen. Zudem reduziert schrittweises Investieren die Angst, den falschen Einstiegszeitpunkt zu treffen.
Doch mit welcher Strategie sind Anleger in der Vergangenheit erfolgreicher gewesen? in einer umfassenden Langzeitstudie wurde von Januar 1971 bis August 2024 genau diese Frage untersucht. Verglichen wurde dabei zwei unterschiedliche Ansätze: 1. Die gesamte Summe wird sofort zu Beginn des jeweiligen Zeitraums vollständig in den globalen Aktienmarkt angelegt und die Performance mit dem globalen Aktienindex MSCI All Country World Index (MSCI ACWI) gemessen. 2. Die gleiche Geldsumme wird über einen Zeitraum von zwei Jahren in 24 gleichen Raten investiert. Das noch nicht investierte Kapital wird in Geldmarktfonds „geparkt“ und mit dem aktuellen Zinssatz verzinst. Auch hier wird die Rendite des investierten Kapitals auf Basis des MSCI ACWI berechnet.
Das Ergebnis der Studie war eindeutig - zumindest was die Rendite angeht: Der Einmal-Investor schnitt in etwa zwei Drittel der Zeiträume besser ab als der Raten-Investor. Im Durchschnitt erzielte der mutigere Einmal-Investor eine jährliche Rendite von 8,6 Prozent, während der vorsichtigere Raten-Investor auf 6,6 Prozent pro Jahr kam. Diese Differenz mag auf den ersten Blick nicht gravierend erscheinen, kann aber über längere Zeiträume hinweg zu erheblichen Unterschieden im Endvermögen führen.
Die höhere Rendite der Einmalanlage war allerdings zuweilen mit Stress verbunden, weil sie deutlich größeren Schwankungen unterlag. So lag die Volatilität beim Einmal-Investor immerhin 13 Prozent, während sie beim Raten-Investor nur 7,7 Prozent betrug. Das bedeutet, dass der Einmal-Investor zwar im Durchschnitt höhere Erträge erzielte, aber auch gute Nerven haben musste.
Fazit: Wer also in der aktuellen Phase nicht „All In“ gehen möchte, kann theoretisch mit den kleineren Investitionsschritten eines Sparplans vermeiden, dass er teuer einkauft und gleichzeitig seine Nerven schonen. Die Entscheidung, ob man sich für eine Einmalanlage oder für den Einstieg in Raten entscheiden sollte, hängt damit in erster Linie von der individuellen Risikobereitschaft und den persönlichen Zielen des Anlegers ab.