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Asien ist mehr als China

Pandemie, Krieg und zunehmende geopolitische Spannungen haben multinationale Unternehmen dazu veranlasst, ihre globalen Lieferketten und Produktionsstandorte zu überdenken. Insbesondere will man unabhängiger werden vom systemischen Rivalen China. Anleger, die mit ihrem Depot ähnliches vorhaben, müssen sich dabei nicht vollständig vom asiatischen Markt abwenden.  Die ASEAN-Region ist gut positioniert, um hier freiwerdende Lücken zu schließen.

China ist zwar immer noch eine globale Produktionsmacht, aber viele Unternehmen haben bereits Südostasien und den zehn Mitglieder umfassenden ASEAN-Block (Association of Southeast Asian Nations) im Visier. Um ihre Risiken in der Lieferkette durch die Verlagerung von Teilen ihrer Produktion zu diversifizieren, verfolgen sie neu eine sogenannte «China-plus-one»-Strategie.

Würde man ASEAN als Land betrachten, wäre es nach Indien und China der drittbevölkerungsreichste Staat weltweit. Im Gegensatz zu China und Japan, wo die Bevölkerungszahlen ihren Höhepunkt bereits erreicht haben, ist die Region ASEAN aber jung und wächst. Das Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. In Europa liegt der Schnitt bei 42 Jahren. Die schnell wachsende Mittelschicht der ASEAN-Region kurbelt den Konsum an. Das Pro-Kopf-BIP soll in den meisten Ländern der Region bis 2030 jährlich um 3 bis 4 Prozent wachsen.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger dem vietnamesischen Markt besondere Aufmerksamkeit schenken, meint Mario Timpanaro. „Die China + 1-Strategie gibt unserem Vietnam-Fonds den Turbo“, sagt der Portfoliomanager des Lumen Vietnam Fund. Er kennt den vietnamesischen Markt in und auswendig und erwartet, dass das Land 2025 vom Frontier- in den Schwellenmarktstatus wechseln könnte. „Vietnam hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. War es zunächst Nutznießer der Lieferkettenverschiebungen, profitiert es heute von geopolitischen Entwicklungen“, so der Experte von Aquis Capital.

Was stimmt ihn so optimistisch? Unter den über 100 Millionen Einwohnern in Vietnam gebe es sehr viele Menschen, die gut ausgebildet seien, hart arbeiten könnten und darauf brennen, ihren Lebensstandard zu verbessern. „95 Prozent der Menschen können lesen und schreiben. Die gute Ausbildung der Menschen macht den Unterschied zu anderen Volkswirtschaften“, so Timpanaro. Außerdem sei Vietnam politisch sehr stabil, habe eine sehr niedrige BIP-Verschuldung von 40 Prozent, wirtschafte mit einer niedrigen Inflation und verfüge über eine starke Währung.

Fazit: Als aufstrebendes Land mit einer schnell wachsenden Wirtschaft steigt die Bedeutung Vietnams für globale Lieferketten.  Die geografische Nähe zu China, gezielte Investitionen in die Entwicklung eines Ökosystems für Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie ein gerade im Vergleich zu China niedriges Lohnkostenniveau machen das südostasiatische Land für ausländische Unternehmen zunehmend attraktiv. Wir beraten Sie gerne, welche Fonds sich für eine Geldanlage anbieten.

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